Tunnelspiele

Mit dem Begriff Tunnelspiele können nur wenige Anfänger in Sachen BDSM etwas anfangen. Dabei ist diese Praktik einfach erklärt: Tunnelspiele sind Handlungen, die, wenn sie einmal begonnen haben, nicht mehr zu stoppen sind. Wie in einem Tunnel ist das ganze Szenario eine Einbahnstraße. Auf Signalworte wird dabei verzichtet.

Was sind Tunnelspiele?

Fährst du in einen Tunnel, kannst du meist auch nur in eine Richtung fahren. Der Gegenverkehr macht das Wenden unmöglich. Ähnlich ergeht es einem Sub bei einem Tunnelspiel. Auch wenn es die Sklaven möchten, das Spiel wird nicht unterbrochen werden. Das liegt meistens daran, dass es gar nicht möglich ist.

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Denn während des Spiels werden Subs mit diversen Substanzen eingerieben oder gar gefüttert. Die Wirkung dieser Dinge nimmt dann unweigerlich ihren Lauf. Es gibt kein Zurück mehr, und gerade deswegen sollten Herrin, Dom und Sklaven sich vorher darüber im Klaren sein. Ohne vorher miteinander gesprochen zu haben, sollte kein Tunnelspiel stattfinden.

Warum sind Tunnelspiele so reizvoll?

Vor allem beim Tunnelspiel geht es um das Gefühl, dem Dom hilflos ausgeliefert zu sein. Während bei jeder anderen Variante des BDSM ein Signalwort oder -zeichen eine Behandlung idealerweise sofort unterbricht, kann dies während des intensiven Tunnelspiels gar nicht passieren. Sowohl der Sub als auch Herrin oder Dom sind dem Geschehen nun komplett ausgeliefert.

Für Subs und Sklaven ist genau das der Reiz an dieser Praktik. Doms hingegen weiden sich gerne am anhaltenden und unumkehrbaren Schmerz der Sklaven. Diese aufgeladene Stimmung kann über viele Stunden anhalten. Während der Behandlung ist es der Herrin oder dem Herrn möglich, die Subs weiter zu demütigen oder sie nach Gusto zu benutzen.

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Ein weiterer Reiz ist genau das Wissen darum, dass die Spiele nicht einfach so abgebrochen werden können. Sich total in die Hände des Doms zu begeben, sich hilflos und ausgeliefert zu fühlen, macht die Erregung für den devoten Part umso intensiver. Der dominante Teil kann sich derweil am Verhalten und der eintretenden Verzweiflung weiden und diese Situation voll und stundenlang auskosten.

Welche Varianten gibt es?

Der Fantasie sind bei den verschiedenen Variationen der Tunnelspiele keine Grenzen gesetzt. Immerhin begeben sich bei diesen Handlungen sowohl der dominante, als auch der devote Teilnehmer auf eine sinnliche Reise, in der sie auch über sich selbst hinauswachsen.

Beliebt ist das Auftragen von verschiedenen Substanzen wie Alkohol in der Afterregion, oder auf die Vagina.

Tabasco

Schmerzhafter als Alkohol sind Dinge wie Tabasco, Chilipulver oder Pfeffer.

Die Schleimhäute reagieren empfindlich darauf, und das Brennen wird lange anhalten.

Gehe mit diesen Dingen besonders vorsichtig um und verwende wenn überhaupt nur geringe Mengen.

Ebenfalls gerne genommen ist frischer Ingwer. Dieser wird oftmals wie ein Plug geschnitzt, und dann in den After geschoben. Bei weiblichen Subs kann vorher noch der vaginale Bereich damit berührt oder penetriert werden, bevor der Ingwer-Dildo eingeführt wird. Selbst nach dessen Entfernung wird das Brennen anhalten, und die Sklaven noch eine Weile an das Erlebte erinnern. Diese Praktik wird übrigens Figging genannt.

In Sachen Frische eignet sich auch Minze hervorragend zum Tunnelspiel. Fein im Mörser zerstampft, und dann auf After oder im Bereich der Scheide verrieben, hinterlässt sie ein kühles Brennen, das eine ganze Weile anhält. Nicht vergessen werden darf die Brennnessel. Wer sie einmal auf der Haut gespürt hat, kann sich sicher vorstellen, was sie im Intimbereich auslösen kann.

Im Bereich Substanzen gibt es auch diverse Salben und Cremes, die hinzugezogen werden. Bei Tunnelspielen kommt gerne Wärmesalbe zum Einsatz. Diese kann nicht nur in der Afterregion verrieben, sondern auch teilweise in den After eingeführt werden. Das warme Brennen bringt die Subs schnell an die Grenze des Erträglichen, jedoch gibt es nichts, was den Schmerz schnell lindern könnte.

Eine komplett andere Variante ist bei Tunnelspielen das Fesseln oder Einsperren der Subs in einen Käfig. Die Fesseln oder die Käfigtür werden mit einem Vorhängeschloss gesichert, der Schlüssel hierzu in einer Schüssel Wasser eingefroren. Mitunter müssen Subs stundenlang in ihrer Position verharren, bis das Eis geschmolzen, und der Schlüssel zugänglich ist. Zusätzliches Verhöhnen gibt den devoten Partnern einen extra Kick.

Welche Risiken bestehen?

Das größte Risiko ist, dass Panik während des Spiels aufkommt. Vor allem wenn der Schmerz nicht nachlässt, oder lange in einer Pose verharrt werden muss, ist diese Gefahr gegeben. Außerdem sollte im Vorfeld geklärt werden, ob der devote Teilnehmer an eventuellen Allergien leidet, um allergische Reaktionen zu vermeiden. Die Schleimhäute können schnell gereizt werden.

Es sollte außerdem bedacht sein, dass manche Substanzen regelrechte Verbrennungen auslösen können. Auch der Nachsorge sollte man Beachtung schenken, schließlich soll es allen Beteiligten zu jeder Zeit gut gehen.

Worauf sollten Anfänger achten?

Für Anfänger ist es von großer Wichtigkeit, Tunnelspiele nie mit Fremden durchzuführen. Auch sollten sie nicht zu schnell mit dem Abhalten eines Tunnelspiels einverstanden sein, wenn sie die Regeln nicht kennen. Nie darf vergessen werden, dass diese Art von BDSM-Praktik häufig nicht abgebrochen werden kann. Damit muss sich auch ein angehender dominanter Teilnehmer auseinandersetzen. Tunnelspiele setzen großes Vertrauen voraus, denn ein Signalwort oder -zeichen gibt es bei dieser Praktik nicht.

Die Vorfreude auf die totale Auslieferung an Herrin oder Herrn macht das Tunnelspiel bei erfahrenen Sklaven beliebt. Sie schätzen die Unumkehrbarkeit dieser Behandlungen, und geben sich daher gerne hin, um ihre Doms stolz zu machen. Tatsächlich hat diese ganz spezielle Unvorhersehbarkeit ihren Reiz, allerdings setzt das Ausführen von Tunnelspielen voraus, dass sich nicht leichtfertig infremde Hände begeben wird.

Um Tunnelspiele zu einem Genuss für alle Beteiligten zu machen, ist Vertrauen die Grundvoraussetzung und ein offenes Gespräch vor dem ersten Spiel unumgänglich.